Kautionsversicherung
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Was ist eine Kautionsversicherung?
In vielen Branchen, wie beispielsweise dem Baugewerbe, Stahl- und Metallbau ist es üblich, dass bei der Vergabe von Kundenaufträgen Bürgschaften (auch Avale genannt) festgeschrieben werden. Oftmals sind diese sogar Voraussetzung für die Auftragsvergabe. Auftraggeber schützen sich dadurch in dem Fall, dass ein Auftragnehmer seinen Auftrag nicht vollständig (beispielsweise aufgrund von Insolvenz) oder mangelhaft ausführt, vor etwaigen Mehrkosten. Die Bürgschaft kann entweder durch eine Bank oder eine Versicherung übernommen werden. In den meisten Fällen empfiehlt es sich, eine Kautionsversicherung abzuschließen. Als Alternative zum Bankaval, erhöht diese die Liquidität des Unternehmens und der Kreditrahmen wird nicht unnötig belastet.
Wer benötigt eine Kautionsversicherung?
Grundsätzlich ist eine Kautionsversicherung vor allem in den oben genannten Branchen empfehlenswert. Die Versicherung sorgt dafür, dass der Bürgschaftsrahmen des Unternehmers nicht unnötig belastet wird. Durch die Versicherung muss dem Auftraggeber vorab keine Kaution geleistet werden. Der Versicherungsnehmer kann demnach auf ein Bankaval verzichten und weiterhin über seinen gesamten finanziellen Rahmen verfügen.
Aus diesen Gründen sind Kautionsversicherungen vor allem für kleine Unternehmen und Existenzgründer sehr attraktiv. Auch größere Unternehmen können so ihr Cash Management optimieren.
Welche Risiken deckt die Kautionsversicherung ab?
Die Kautionsversicherung bürgt für verschiedene Fälle von nicht erbrachten/mangelhaft erbrachten Leistungen. Dabei lassen sich verschiedene Bürgschaften durch die Kautionsversicherung abdecken. Die wichtigsten sind:
Schützt den Auftraggeber vor finanziellen Schäden im Falle einer Insolvenz des Auftragnehmers während der Ausführungs- und Gewährleistungsphase. Sie ist damit im Grunde eine Kombination von Ausführungs- und Gewährleistungsbürgschaft. Üblich ist im Baubereich eine Höhe von 10% der Auftragssumme.
Hierbei handelt es sich um eine Bürgschaft für Mängelansprüche. Die Bürgschaft dient also zur Mängelbeseitigung für den Auftraggeber (auch nach Auftragsabnahme). Der Bürge (die Versicherung) übernimmt als Garantiegeber finanzielle Schäden durch Mängel, die während der Gewährleistungsfrist auftreten.
Diese Bürgschaft deckt das Risiko ab, dass ein Auftrag nicht vereinbarungsgemäß ausgeführt wird. Gründe dafür können beispielsweise eine vorzeitige Insolvenz des beauftragten Unternehmens sein. Deshalb wird die Ausführungsbürgschaft vor allem bei besonders umfangreichen Aufträgen abgeschlossen. Da solche Aufträge in der Regel mit hohen Kosten einhergehen, ist der Schaden für das ausführende Unternehmen entsprechend hoch. Die Bürgschaft schützt allerdings nicht vor einer Insolvenz während der Gewährleistungsphase.
Diese Bürgschaft schützt vor einer Insolvenz des Auftragnehmers vor Beginn der Ausführungsphase und somit vor dem Verlust der An- und Vorauszahlung des Auftraggebers an den Auftragnehmer. In der Baubranche sind Vorauszahlungen von 30-40% der Auftragssumme nicht selten und der Verlust ist entspechend hoch. Üblich ist diese Art der Bürgschaft vor allem im Anlagen- und Maschinenbau
Tarifliche Optionen der Kautionsversicherung
Kautionsversicherungen unterscheiden sich in ihren Versicherungsleistungen. So schließen verschiedene Versicherer und Tarife unterschiedliche Bürgschaften mit ein. Der Unternehmer muss sich im Vorhinein überlegen, welche Arten der Bürgschaft für seinen Auftrag relevant sind. Zusätzlich sind die Bonität des eigenen Unternehmens, die Auftragsdauer und die Höhe des Bürgschaftsrahmens ausschlaggebend für die Berechnung der Prämie.
Weitere Bürgschaften, welche im Rahmen einer Kautionsversicherung versichert werden können: Bietungsbürgschaft und Bauhandwerkversicherungsbürgschaft. Diese Bürgschaften werden allerdings seltener verlangt und abgeschlossen.
Es gilt zu beachten, dass nicht jeder Versicherer alle Formen der Kautionsversicherung anbietet. Selbstständige sollten sich daher, vor Abschluss einer Kautionsversicherung, genau informieren, ob die von ihnen benötigte Kautionsversicherungsform versicherbar ist.
Der Online-Vergleichsrechner von Gewerbeversicherung.de erleichtert die Suche nach dem optimalen Tarif. Hierbei können nicht nur Mühen und Kosten gespart werden, sondern der Unternehmer erhält auch einen besseren Einblick in die unterschiedlichen Tarife und kann so das Angebot mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis einfacher ermitteln.
Kosten einer Kautionsversicherung
Die Kosten einer Kautionsversicherung werden durch verschiedene, gewerbe- und bedarfsbedingte Kriterien bestimmt. Die wichtigsten Faktoren dabei sind:
Art der Bürgschaft
Die Art der zu übernehmenden Bürgschaft ist der primär ausschlaggebende Punkt zur Bestimmung des richtigen Tarifes. Zu beachten ist dabei, dass nicht jede Kautionsversicherung alle Bürgschaftsformen abdeckt. Die Bürgschaftsformen können zudem auch verschiedenen Prämiengruppen zugehören. Dies kann dazu führen, dass eine Bürgschaftsform teurer ist als eine andere.
Bonität
Die Bonität des Unternehmens und des/der Geschäftsführer/s ist zur Berechnung der Prämie ebenfalls relevant, da bei einer negativen Bonität eine Sicherheit von bis zu 5 Prozent bei der Versicherungsgesellschaft hinterlegt werden muss. Bei einer positiven Bonität wird oftmals keine Sicherheit benötigt und die Versicherungsbeiträge sind ebenfalls geringer als bei einer negativen Bonität.
Höhe des Bürgschaftsrahmens
Die Höhe des Bürgschaftsrahmens, für die eine Versicherungsgesellschaft aufkommt, ist ebenfalls entscheidend für die Berechnung der jeweiligen Prämie. Bei einer bestimmten Höhe werden, je nach Bonität, zwischen 0,8 und fünf Prozent als Sicherheit verlangt.
Dauer, Auftrag und Gewährleistung
Je nach Dauer eines Auftrages kann die Prämie deutlich steigen. Denn: Je länger die Fertigstellung und Gewährleistung andauert, desto höher das Risiko, dass das beaufragte Unternehmen während des Auftrages insolvent geht.
Online-Tarifvergleich von Kautionsversicherungen
Der schnelle Tarifvergleich von Gewerbeversicherung.de ermöglicht einen übersichtlichen und transparenten Abgleich aller relevanten Kautionsversicherungen. Der Unternehmer gelangt zu einer Übersicht aller für sein Gewerbe relevanten Tarife. Hierzu muss er lediglich einen kurzen Fragebogen ausfüllen. Aus den gebotenen Tarifen kann er anschließend seine Favoriten auswählen und jeweils bis zu drei Tarife detailliert miteinander vergleichen. Alle Eckdaten der Versicherungen sowie die inkludierten Bürgschaften/ Leistungen sind hier übersichtlich aufgeführt. So kann der Versicherungsnehmer bestens informiert das Angebot mit dem optimalen Preis-Leistungs-Verhältnis auswählen. Anschließend kann er den Vertragsabschluss direkt und bequem online tätigen.
Hier wird exemplarisch eine Kautionsversicherung gesucht:
Typische Haftungsfälle der Kautionsversicherung
Täglich erhalten wir Schadensmeldungen, die wir umgehend mit den Versicherungsgesellschaften zusammen bearbeiten. Die folgenden Beispiele geben einen Einblick in typische Schadensfälle:
Vertragserfüllungsbürgschaft/ Gewährleistungsbürgschaft
Ein Maschinenbauer stellt einen Auftrag fertig. Nach Abnahme des Auftraggebers, beginnt die fünf Jahre andauernde Gewährleistungsfrist für den Maschinenbauer. Dieser müsste für Mängel innerhalb der Gewährleistungsfrist einstehen. Da der Auftraggeber eine Gewährleistungsbürgschaft in Höhe von 8 Prozent festschreiben möchte, wird diese Summe bis zum Ende der Frist von der Rechnungssumme einbehalten. Für die 8 Prozent kommt die Kautionsversicherung auf.
Vertragserfüllungsbürgschaft/ Ausführungsbürgschaft
Ein Fliesenleger erhält den Auftrag, alle Böden einer Reihenhaussiedlung zu legen. Da der Auftraggeber weiß, dass die Umsetzung viel Zeit in Anspruch nehmen wird, möchte er sich gegen eine mögliche Insolvenz des Fliesenlegers, vor Abschluss des Auftrages, absichern. Er fordert, eine Ausführungsbürgschaft in Höhe von acht Prozent festzuschreiben. Die festgeschriebene Ausführungsbürgschaft wird von der Kautionsversicherung übernommen.
An- und Voraus- zahlungsbürgschaft
Ein Maschinenbauer wird mit dem Bau einer technisch besonders aufwändigen und somit teuren Maschine bauftragt. Da er zum Zeitpunkt viele Aufträge hat, wird der Auftragsabschluss in einem Jahr angesetzt. Der Auftraggeber schließt deshalb eine Vorauszahlungsbürgschaft ab. Somit ist er abgesichert und bekommt seine Anzahlung in Höhe von 35 Prozent der Gesamtkosten zurück, sollte der Maschinenbauer vor Anfertigungsbeginn insolvent gehen.
Fazit
Fazit
Vor allem im Baugewerbe, Metall- und Stahlbau ist eine Kautionsversicherung eine gute Überlegung. Wann immer vom Auftraggeber eine Kaution gefordert wird, besteht im Schadensfall das Risiko von Umsatzeinbußen. Unternehmer sollten verschiedene Tarife gut abgleichen, da unterschiedliche Bürgschaften enthalten sein können. Der Vergleich mit dem Online-Vergleichsrechner von Gewerbeversicherung.de ist besonders rentabel, da hier alle Eckdaten verschiedener Versicherer bequem und unkompiziert verglichen werden können.